Die Tiedexer Straße ist wegen ihrer gut erhaltenen geschlossenen Zeile von Fachwerkhäusern aus der Mitte des 16. Jahrhunderts eine Anlage von besonderem kulturhistorischem Wert. 15 der 16 Häuser auf der nördlichen Straßenseite stehen unter Denkmalschutz. Die knapp 200 m lange Tiedexer Straße verbindet die Marktkirche auf der westlichen Seite des Marktplatzes mit dem ehemaligen Tiedexer Tor im Westen der Altstadt. In ihrer Weiterführung vor dem Tor lag das Marienstift und der namensgebende Ort Tiedexen, der im 14. Jahrhundert aufgegeben wurde. Die Tiedexer Straße war Teil eines alten Fernhandelsweges von West nach Ost durch die im 12. Jahrhundert entstehende Marktsiedlung südlich der Bachaue des Krummen Wassers und ist somit eine der ältesten Straßen der Stadt.
Die Häuser der Straße sind zuletzt im Jahr 1540 – wie die gesamte Stadt – abgebrannt. Wenige Jahre später wurden sie in spätgotischer Fachwerkbauweise in geschlossener Reihe wieder aufgebaut, wie man aus den geschnitzten Jahreszahlen (1541 bis 1550) über den Torbögen erkennt. Die dreigeschossigen Fachwerkhäuser sind in Ständerbauweise errichtet worden. Durch die großen Tore wurde die städtische Braupfanne in die Diele zum turnusgemäßen Hausbrau gebracht. Die schmalen Gauben in den steilen Dächern dienten als Lüftungsschlitze der Trocknung von Rohstoffen für das Bierbrauen. Die Dächer mit unterschiedlicher Höhe sind alle mit der Traufe zur Straße ausgerichtet.
Heute sind fast alle denkmalgeschützten Häuser der nördlichen Straßenseite modernisiert und denkmalgerecht wiederhergestellt.
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- Einbeck
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