Der Podcast im Stadtradio Göttingen wird Ihnen präsentiert von das Backhaus, den Göttinger Biobäckern. Für mehr Infos folgen Sie uns auf Facebook Slash dasbackhaus und Facebook Slash dasbiohaus. Frau Meyer, mit Ihrem Tourismuskonzept verfolgen Sie ja fünf konkrete Zielsetzungen. Vielleicht können Sie diese zu Beginn einmal aufzählen und kurz erläutern, was hinter jeder Zielsetzung steckt. Mit der Stärkung des Profils soll die Identität Einbecks und ihr kulturelles Erbe gezielt vermarktet werden. Als Basis des touristischen Profils der Stadt ist die historische Fachwerkarchitektur, die traditionsreiche Braukunst mit der Brauerei und die Oldtimerkompetenz mit dem PS.SPEICHER als Europas größte Oldtimersammlung zukünftig weiter hervorzuheben. Mit der Bekanntheit Einbecks ist es so, dass wir diese mit Hilfe verschiedener Angebote und Maßnahmen aus dem Konzept überregional steigern wollen. Außerdem hat das Konzept das Ziel, ein Beitrag zur Stadtentwicklung zu leisten. Dies erfolgt durch eine Entwicklung der Destination hin zu einem Lebensraum, in dem sich alle Menschen wohlfühlen können. So zielen Maßnahmen des Konzeptes auf touristische Gäste ab und beziehen sich zudem auf die einheimische Bevölkerung. Und das Ziel der Effizienz und Konsistenz soll erreicht werden, indem Einbecks Marke mit den Kernthemen Oldtimer, Fachwerk und Bier gezielt gestärkt wird und Einzelmaßnahmen aufeinander abgestimmt werden. Zukunftsfähigkeit und Resilienz als fünftes Ziel bedeuten, die Stadt als Lebensraum gesamtheitlich attraktiv und zukunftsfähig zu gestalten. Und bei zukünftigen Entwicklungen möchten wir als Tourismus Einbecks flexibel und vorausschauend auf Veränderungen im Umfeld reagieren. Diese Ziele des Konzeptes sind natürlich auch eng mit den fünf Handlungsfeldern verbunden, die den strategischen Rahmen des Konzeptes bilden. Welche sind das denn genau? Das sind die Handlungsfelder Marketing und Kommunikation, Angebots- und Produktentwicklung, Infrastrukturentwicklung, Kooperationen und Stakeholdermanagement sowie als fünftes Handlungsfeld Schulungen und Weiterbildungen. Vorangegangen ist ja bereits auch eine Analyse der Stärken und Schwächen des Tourismus in Einbeck Welche Stärken beziehungsweise Schwächen konnten festgestellt werden? Stärken sind zum Beispiel, dass sich Einbeck in den letzten Jahren touristisch sehr stark und positiv entwickelt hat und an Profil gewonnen hat. Und so profitiert Einbeck stark von den touristischen Angeboten wie den PS.SPEICHER, der historischen Altstadt mit seinem Fachwerk und der Braukunst. Schwächen bestehen vor allem in der begrenzten Infrastruktur und den Kapazitäten, beispielsweise in der Gastronomie und der Hotellerie, und auch touristische Angebote können in ihrer Erlebnisqualität und Onlinebuchbarkeit optimiert werden, um so zum Beispiel die Erlebnis- und Aufenthaltsqualität vor Ort einerseits für Einheimische, aber auch für die Gäste, zu steigern. Sie haben es ja eben schon ein bisschen angedeutet. Sicherlich spielt auch das Spannungsfeld zwischen Tourismus auf der einen Seite und den Einheimischen auf der anderen Seite eine große Rolle. Welche konkreten Maßnahmen halten Sie für besonders wichtig, um die Attraktivität der Stadt eben nicht nur für Gäste, sondern auch für die Einheimischen langfristig zu sichern? Wichtig ist es zum Beispiel die Akzeptanz füreinander zu unterstützen und mit verschiedenen Angeboten positiv darauf einzuwirken. Da liegt unser Fokus eben auf touristischen Angeboten, aber diese wirken auch auf Einheimische ein. Das kann zum Beispiel durch die Förderung einer ausgewogenen Infrastruktur sein, durch die Umsetzung eines Rad- und Wanderkonzeptes in der Stadt mit ausgewiesenen Wegen und Informationstafeln und außerdem ist zum Beispiel auch die Einbindung Einheimischer in touristische Angebote wichtig, um Traditionen authentisch zu vermitteln und die lokale Kultur der Stadt überhaupt erstmal erlebbar zu machen. Dies erfolgt zum Beispiel bei unseren Stadtführungen durch die Altstadt oder auch bei thematischen Rundgängen, die dann von Einheimischen geführt werden. Und darüber hinaus binden wir auch regionale Produkte und Anbieter in das Angebot vor Ort ein, zum Beispiel bei der Erstellung von Printprodukten oder auch dem Verkauf von Köstlichkeiten aus der Region in der Tourist-Information vor Ort. Welche Maßnahmen sind geplant, um eben diese Kooperationen mit lokalen Akteuren auch weiterhin zu fördern? Es werden Tourismusstammtische organisiert oder es gibt auch Workshops und kleinere Gesprächsrunden mit den Akteuren, um den Informationsfluss zu gewährleisten, Ideen untereinander auszutauschen und gemeinsame Strategien zu entwickeln. Außerdem werden wir Informationen über verschiedene Informationskanäle bereitstellen, um lokale Akteure über Aktivitäten, Kampagnen und Entwicklungen des Tourismus in Einbeck auf dem Laufenden zu halten. Zum Schluss jetzt noch ein kurzer Blick in die Zukunft. Wie genau wollen sie als Stadt die Umsetzung des Tourismuskonzepts in den kommenden Jahren kontrollieren? Für die Überprüfung und Kontrolle ist das Team Tourismus innerhalb der Stabsstelle Public and Business Relations der Stadt Einbeck verantwortlich. Die Umsetzung des Konzeptes wird in den kommenden Jahren anhand messbarer Zahlen überprüft. Dazu gehören die Entwicklung der Übernachtungs- und Ankunftszahlen, die Zufriedenheit der Gäste, beispielsweise erhoben durch direktes Feedback der Gäste in der Tourist-Information oder anhand von Umfragen, und auch Zahlen auf den Kanälen von sozialen Medien wie zum Beispiel Instagram oder Facebook. Ebenfalls stellen jährliche Berichte und interne Maßnahmenpläne von Einbeck Tourismus sicher, dass Entwicklungen umgesetzt werden und dass auf Veränderungen reagiert werden können. Über die umgesetzten Maßnahmen des Konzeptes wird außerdem regelmäßig in den städtischen Ausschüssen für Tourismus- und Wirtschaftsförderung berichtet und Umsetzungsergebnisse werden mithilfe der Öffentlichkeitsarbeit des Tourismus transparent publiziert in den kommenden Jahren.